Top-Ergebnisse um den Jahreswechsel
Nach Killington und der Absage der Riesentorläufe in Mont Tremblant stieg Julia Scheib Ende Dezember am Semmering und eine Woche später in Kranjska Gora wieder in das Weltcup-Geschehen ein. Die Rennen resümierte die Steirerin mit gemischten Gefühlen, auch wenn das Positive dabei dominierte.
Ungewissheit am Start
Am Semmering startete Scheib krankheitsbedingt geschwächt und ohne die nötige Sicherheit, um im ersten Durchgang voll angreifen zu können. „Über Weihnachten ist es mir richtig schlecht gegangen. Ich habe lange nicht daran gedacht, am Semmering überhaupt starten zu können.“ Verhältnismäßig gut war dafür ihr Zwischenergebnis nach Lauf eins mit Platz 13 und 1,70 sek. Rückstand auf die spätere Siegerin Federica Brignone (ITA).
Laufbestzeit im zweiten Durchgang
In der Entscheidung steigerte sich die Frauentalerin dank der schnellsten Laufzeit noch um sieben Plätze auf den sechsten Endrang. „Im ersten Durchgang habe ich gesehen, was kräftetechnisch geht. Ich weiß, dass ich jederzeit Bestzeit fahren kann. Dass es mir so aufgeht, hätte ich am Vortag noch krank im Bett liegend aber auch nicht geglaubt.“
Auf und ab in Kranjska Gora
Eine Woche später sollte es in Slowenien noch besser werden. Mit dem vierten Platz gelang der Weststeirerin im vierten Saisonrennen bereits das dritte absolute Spitzenergebnis. Auf das Podest fehlten Scheib am Ende nur +0,34 Sekunden.
Wieder deutete nach dem ersten Durchgang und Zwischenplatz 13 (+2,23 sek.) nur wenig auf eine Top-Platzierung hin. Eine Tatsache, die sich bisher durch die Saison zieht: Noch nie in diesem Winter reihte sich Scheib nach dem ersten Durchgang unter die Top-Ten ein. Das beunruhigt die Frauentalerin aber nicht: „In Sölden habe ich im oberen Teil des ersten Durchgangs das falsche Tor anvisiert und war deswegen langsam. Am Semmering war ich durch meine Krankheit zuvor verunsichert und in Kranjska Gora hatte ich Probleme mit der eisigen Piste. Das sind für mich aber auf keinen Fall billige Ausreden, sondern lediglich objektive Erklärungen für die mäßigen Leistungen in den ersten Läufen. Ich weiß, dass ich schnell bin, deswegen ärgert es mich umso mehr.“
Um die Voraussetzungen dafür zu schaffen, in Zukunft auch von Beginn an schnell zu sein, wird Scheib laut eigener Aussage im Training noch mehr Fokus auf die ersten Läufe legen: „Teilweise ist es im Training auch so, dass man sich beim ersten Mal Runterfahren noch Reserven lässt und dann der zweite und dritte Versuch eindeutig schneller ist. Das werde ich versuchen zu ändern, damit es auch im Rennen beim ersten Mal so gut funktioniert. “
Vorbereitung auf Kronplatz
Bis zum nächsten Weltcup-Rennen am Kronplatz (ITA) will Scheib ihre starken Leistungen im Training bestätigen. Am Programm stehen dabei von 13. – 16. Jänner auch Riesenslalom-Trainings auf der WM-Piste in Saalbach Hinterglemm.
„Bisher bin ich mit der Saison zufrieden, auch wenn ich weiß, dass mit meiner aktuellen Form noch mehr möglich gewesen wäre. Trotz des Ausfalls in Killington bin ich in der RTL-Gesamtwertung auf Platz fünf und in Schlagdistanz zur Spitze. Das oberste Ziel bleibt aber weiterhin der erste Weltcupsieg. Dafür werde ich am Kronplatz wieder alles geben.“
Start des Rennens ist am Dienstag, 21.1. um 10:30 Uhr.